Montag, 13. März 2017

[Hörbuch] Todesfrist


Bildquelle

von Andreas Gruber
gelesen von Achim Buch

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 19.06.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 19.06.2017
  • Verlag : Der Hörverlag
  • ISBN: 9783844525397
  • Audio-Download: 12h 41
  • Sprache: Deutsch 


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Bücher der Reihe:
Todesfrist
Todesurteil
Todesmärchen
Todesreigen (erscheint am 21.08.2017)



Inhalt


"Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie." Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen, Maarten S. Sneijder, hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele weitere Ideen.
(Quelle: Hörverlag)


Meine Meinung


Die Mutter der Münchner Polizistin Sabine Nemez wird ermordet aufgefunden. Nachdem zunächst Sabines Vater der Tat verdächtigt wird, ergeben sich bald Hinweise auf einen Serientäter. Zusammen mit dem BKA-Profiler Maarten S. Sneijder macht sich Sabine auf die Jagd nach dem Täter, bevor er erneut zuschlägt…

Die Geschichte besteht aus mehreren Handlungssträngen, die teilweise zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden und erst im Laufe der Zeit zusammenfinden und werden entsprechend aus wechselnder Perspektive erzählt. Aufgefallen ist mir dabei, dass der Autor dabei ausschliesslich Frauen auswählte, deren Sichtweise er schildert. Sabine nimmt als Protagonistin natürlich eine grosse Rolle ein, aber auch die Psychotherapeutinnen Helen und Rose erhalten viel Platz.

Obschon die Geschichte nie aus seiner Sicht erzählt wird, ist der Profiler Maarten S. Sneijder doch omnipräsent. Bis zum Schluss wusste ich nicht wirklich, was ich von ihm halten soll. Eigentlich ist er ein richtiges Ekel. Er kifft immer und überall ohne Rücksicht auf seine Begleiter, klaut Bücher in Buchhandlungen einer bestimmten Kette und so wie er sich benimmt, scheint ihm Freundlichkeit oder schon nur Höflichkeit wohl fast körperliche Schmerzen zuzufügen, so oft wie er darauf verzichtet. Und doch fand ich ihn irgendwie cool. Ein schwer einzuschätzender Charakter, der wohl noch die eine oder andere Überraschung auf Lager hat…

Durch die verschiedenen Handlungsstränge und mehreren Zeitebenen ist die Handlung teilweise etwas verwirrend und es dauert eine Weile, bis der Leser den Durchblick hat, was genau wo und wann passiert ist. Stück für Stück setzen die verschiedenen Figuren die vorhandenen Informationen zusammen, um das Gesamtbild zu finden. Sobald die einzelnen Stränge aber einigermassen gebüschelt werden, verfügt der Leser (oder in meinem Fall Hörer) über deutlich mehr Informationen als die Ermittler (da die ja von den anderen Handlungssträngen nichts wissen). So kommt es, dass der Täter für den Leser schon lange klar ist, während Sabine und Maarten noch tief im Dunkeln tappen. Das nagt leider etwas an der Spannung, die bis dahin sehr hoch bleibt.

Die Handlung ist spannend aufgebaut, weist aber einige Logiklöcher auf. Vor allem bei den polizeilichen/ermittlungstechnischen Abläufen lässt der Autor Andreas Gruber die reine Fantasie walten, anstatt sich an die Tatsachen zu halten. So würde in Wirklichkeit beispielsweise nie eine Polizistin ein Verbrechen an einem Familienmitglied untersuchen dürfen, da alle durch diese Polizistin gefundenen Beweise auf Bestreben eines nur einigermassen guten Anwalts vor Gericht wegen Befangenheit nicht zugelassen würden. Auch ist der Job eines Profilers üblicherweise eine reine Schreibtischarbeit, dass der Profiler persönlich auf Verbrecherjagd geht, wie dies Sneijder tut, ist absolut unrealistisch. Auch sonst gibt es viele unrealistische (oder einfach schlecht recherchierte) Stellen, die mich zwar teilweise doch gestört haben, über die ich aber zugunsten der doch sehr spannenden Handlung hinwegsehen konnte.

Der Schreibstil des Autors Andreas Gruber lässt sich flüssig lesen, enthält aber etwas gar viele Wiederholungen. Etwas mehr Abwechslung in der Wortwahl wäre da wünschenswert gewesen. Gut gefallen hat mir hingegen der immer wieder aufblitzende schwarze Humor. Der Thriller enthält einige doch sehr blutige und brutale Szenen, weshalb ich sensiblen Lesern von der Lektüre abraten möchte.

Der Sprecher der Hörbuchs, Achim Buch (wie passend, dass Herr Buch ein Hörbuch liest), macht seine Sache gut und konnte mich überzeugen. Er spricht die einzelnen Figuren gut voneinander unterscheidbar, ohne dabei ins lächerlich-verstellte abzudriften.

Mein Fazit

Trotz einiger stilistischer und inhaltlicher Fehler sehr spannend.







Daggis Buch-Challenge

Aufgabe 27, ein Buch von einem Autoren, der nicht aus Deutschland, Großbritannien oder den USA stammt. Der Autor Andreas Gruber stammt aus Österreich.


Lovelybooks Themenchallenge

Aufgabe 5, ein Buch, dessen Titel mit demselben Buchstaben beginnt und endet




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